Über 70 Jahre Revolution, Romantik und Politik: Vortrag über Tagebuchschreiber Ferdinand Beneke - das bürgerliche Leben um 1800
Ort | 21614 Buxtehude, Buxtehude Museum für Regionalgeschichte und Kunst |
Adresse | St.-Petri-Platz 11 |
Termine |
29.04.2025,
ab 19:00 Uhr |
Merken |
Outlook (Web) Outlook / iCal Merken |

Über 70 Jahre Revolution, Romantik und Politik,
Vortrag über den Tagebuchschreiber Ferdinand Beneke (1774–1848) im Buxtehude Museum
Liebesdramen, politische und gesellschaftliche Revolutionen, romantische Reiseberichte – der Hamburger Privatdozent Prof. Dr. Frank Hatje schöpft in seinem Vortrag am Dienstag, den 29. April 2025 aus dem Vollen. Ab 19 Uhr taucht er mit seinem Publikum im Buxtehude Museum in die Highlights der über 5000 Manuskriptseiten aus Benekes Tagebüchern ein und gibt einen Einblick in das bürgerliche Leben um 1800.
Ferdinand Benekes Tagebücher sind ein Schatz der besonderen Art. Von 1792 bis zu seinem Tod 1848 gab es kaum einen Tag, an dem der Hamburger Jurist nicht notiert hätte, wer ihm begegnete, was ihn beschäftigte und was ihm bemerkenswert schien. Das Publikum lernt einen Mann kennen, der viele Facetten hatte und umfassend an der Welt und den Menschen, an Literatur, Philosophie, Geschichte und Geographie interessiert war. Ein Mann, der unglücklich liebte und schließlich mit seiner Ehefrau Caroline von Axen (aus bestem Hamburger Kaufmannshause) die Liebe seines Lebens fand.
Ein Liebender, Familienvater und Romantiker
Prof. Dr. Hatje zeichnet in seinem Vortrag das Alltagsleben der Benekes mit einem teilnahmsvollen Familienvater und gemeinsamen Leseabenden nach. Außerdem liest er aus Benekes anmutigen, ganz im Geiste der Romantik verfassten Reisebeschreibungen und Landschaftsschilderungen vor. Das Publikum erfährt, wie Beneke begeistert die Entwicklung der Französischen Revolution kommentierte und in die politischen Veränderungen involviert war.
In der Abendsonne zum „schwarzgoldenen Thurm von Buxtehude“ blicken…
Aus den präzisen Beobachtungen, Schlaglichtern und Anekdoten Ferdinand Benekes ergibt sich ein reiches Panorama der Zeit um 1800, in dem auch Buxtehude seinen Platz fand. Hier verbrachten Benekes Eltern ihren Lebensabend. Der Sohn kam nicht nur zu Besuch, sondern blickte auch häufig vom Hamburger Elbdeich in der Abendsonne hinüber zum „schwarzgoldenen Thurm von Buxtehude“.
Seit fast 25 Jahren forscht ein ganzes Team an den Tagebüchern
Seit 2001 arbeitet ein ganzes Team an der Edition der Beneke-Tagebücher. Drei Abteilungen mit den eigentlichen Tagebüchern, aber auch allen Briefen und Manuskripten, die Beneke auch noch darin aufbewahrt hat, sind bisher erschienen. 16 Textbände und drei Begleitbände der Jahre 1792 bis 1816 mit jeweils einer umfangreichen Einführung, Registern und Zeitleisten umfasst die Edition. Die vierte Abteilung mit den Jahrgängen bis 1830 soll noch in diesem Jahr erscheinen.
Der Vortrag findet am 29. April 2025 um 19 Uhr im Buxtehude Museum statt. Kosten: 7,00 Euro. Anmeldungen sind unter buchung@buxtehudemuseum.de oder Telefon 04161 50797-0 möglich.
Zum Dozenten:
Prof. Dr. Frank Hatje ist seit 2003 Privatdozent am Historischen Seminar der Universität Hamburg und war langjähriger Projektleiter der Beneke-Edition. Derzeit arbeitet er an einer Kulturgeschichte der „gebildeten Stände“, in der Ferdinand Beneke ebenfalls eine prominente Rolle spielen wird. Daneben gilt sein Interesse seit langem der Religionsgeschichte, und auch frühere Forschungsgebiete wie die Geschichte der Armenfürsorge, die Hospital- und Stiftungsgeschichte lassen ihn immer noch nicht los. In seiner Freizeit ist er begeisterter Musiker, der aktuell mit seinem Vokalensemble „Convivium vocale“ vor allem Raritäten der Renaissance und des Barocks aufführt.
Foto: Der Hamburger Jurist Ferdinand Beneke. © Buxtehude Museum