Justizdrama zum Thema sexuelle Gewalt: „Sie sagt. Er sagt."
| Ort | 21682 Stade, Stadeum |
| Adresse | Schiffertorsstraße 6 |
| Termine |
11.11.2025,
ab 19:45 Uhr |
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Dienstag, 11. November 2025, 19.45 Uhr, STADEUM, Stade
Sie sagt. Er sagt.
Ferdinand von Schirachs neuestes Justizdrama zum Thema sexuelle Gewalt mit Wolfgang Seidenberg und Karin Boyd im STADEUM
Wie kompliziert eine Urteilsfindung im Gericht bei Fällen sexueller Gewalt ist, das zeigt das Justizdrama „Sie sagt. Er sagt.“ von Erfolgsautor Ferdinand von Schirach am Dienstag, 11. November 2025 im STADEUM. Das Theaterstück beschäftigt sich mit dem Dilemma, dass in Fällen von sexueller Gewalt nahezu immer Aussage gegen Aussage steht: Sie sagt. Er sagt.
Seit den Enthüllungen im Rahmen der MeToo-Bewegung im Jahr 2017 hat der Diskurs über sexuelle Gewalt nichts an Aktualität verloren. Der zum internationalen Bestsellerautor empor gestiegene ehemalige Strafverteidiger Ferdinand von Schirach stellt nach „TERROR“ und „GOTT“ in seinem neuen packenden Justizdrama mit analytischer Schärfe erneut ein moralisch komplexes, die Standpunkte spaltendes Thema zur Diskussion. Geklärt werden soll die Vergewaltigung einer erfolgreichen Fernsehmoderatorin durch ihren ehemaligen Liebhaber, den Vorstandsvorsitzenden eines globalen Konzerns. Die beiden hatten in der Vergangenheit eine langandauernde, heimliche Affäre. Irgendwann war sie vorbei. Als sie sich Monate später in seiner Wohnung wiedertreffen, passiert etwas, was beide unterschiedlich schildern. Sie sagt: Aus einvernehmlichem Sex wurde eine Vergewaltigung. Er sagt: Das stimmt nicht. Es gab keinen Missbrauch. Wird also das Urteil, weil es keine Zeugen gibt und Aussage gegen Aussage steht, dem Grundsatz „In dubio pro reo“ – im Zweifel für den Angeklagten – folgen?
Jede dritte Frau in der EU erfährt als Erwachsene körperliche oder sexuelle Gewalt. Beinahe jeden dritten Tag tötet ein aktueller oder ehemaliger Geliebter seine Frau. All diese Taten finden hauptsächlich im privaten Umfeld statt. Bei der besonderen Erzählkonstruktion des Abends wird das Publikum in die Lage versetzt, sich entscheiden zu können, was und wem es glaubt. Das Stück zeigt nicht zuletzt aber auch, wie patriarchale Vergewaltigungsmythen über den Hergang einer Tat und das Verhalten eines Opfers sowohl das Urteil der Polizei, der Richter*innen als auch der Öffentlichkeit prägen.
Tickets für den Schauspiel-Abend kosten zwischen 22-44,- Euro, erhältlich unter 04141 4091-40 sowie im Internet unter www.stadeum.de.
Foto: Ferdinand von Schirach; (c) Julia Sellmann